Brühler Schloßbote, 1. März 2019
12:37 Uhr
Brühler Ordenswettbewerb seit 33 Jahren
Ausstellung in der VR-Bank Rhein-Erft eG
Von Harald Zeyen
Brühl. Der jecke Geburtstag „33 Jahre Brühler Ordenswettbewerb“ war gleichzeitig auch ein Abschied, denn der beliebte Wettbewerb fand zum letzten Mal unter der Schirmherrschaft des „Brühler Schlossbote“ statt.
Wie gewohnt wurden wieder die schönsten, die originellsten und die besten Motto bezogenen Brühler Karnevalsorden prämiert und ausgezeichnet. In diesem Jahr konnte der Brühler Schlossbote (BSB) erneut die VR-Bank Rhein-Erft eG als Partner gewinnen, die die beiden, jeweils mit einer hohen Geldsumme dotierten Preise für Originalität und für den besten Motto-Orden stiftete. Traditionell stellte der Brühler Schlossbote die drei Geldpreise für die schönsten Exemplare zur Verfügung: 150,-, 100,- und 75,- €. Zum elften Mal war die VR-Bank am Steinweg Gastgeber der Siegerehrung, in deren Geschäftsräumen bis Veilchendienstag auch die 25 Orden zu sehen sind, die in dieses Session teilgenommen haben. Prokurist Thomas Leurs begrüßte zum Auftakt die zahlreich erschienenen Gäste. Er und Vorstandsmitglied Christoph Kaminski überreichten den Sonderpreis über 500,- Euro für das Brühler Kinderprinzenpaar, Prinz Kiriakos I. und Prinzessim Katerina I. sowie die Urkunden und Preise an die Sieger des Originalitäts- und des Motto-Wettbewerbs 2019. Ein toller Auftritt der Clownkinder der Schloßgarde rut-wieß sowie Ordensüberreichungen der kleinen und großen Brühler Tollitäten rundeten den ersten Teil der Veranstaltung ab. Danach war die wachsende Spannung unter den Gästen deutlich spürbar, denn die Bekanntgabe der Gewinner stand auf dem Programm. Träger des Preises 2019 im Originalitätswettbewerb wurde der Orden der „Rollis“ Brühl. Der verdiente Lohn für die Organisatoren des Karnevalsevents für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte: 111,11 Euro. Danach stand der KV Blau-Gold Vochem im Blickpunkt. Sein Orden hatte den Leitspruch der Session „Klassik, Jazz un jecke Tön – Musik määt uns Bröhl so schön“ in wunderbarer Weise umgesetzt. Für den besten Motto-Orden 2019 gab es ebenfalls 111,11 Euro. Beim Wettbewerb um den Titel des schönsten Ordens gab es auf den besten Plätzen Preisträger, die bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich waren. 75,- € und die Urkunde für den „3. Preis Schönster Orden 2019“ ging an die KG Treue Husaren. Den 2. Platz und damit 100,- € holte sich die KIG Kajuja Pingsdorf ab. Große Freude und Riesenjubel gab es dann zum Abschluss bei der Verkündung des Siegers: Schönster Orden 2019 wurde das Prachtstück der KG „De Zuckerknöllche“. Sie durfte 150,- € Preisgeld plus Urkunde entgegennehmen.
Machte sich auch in diesem Jahr ihre Aufgabe nicht leicht: Die Ordensjury mit (stehend v.l.) Martina Baur und Brigitte Hoßbach (BSB-Innendienst), FBK-Ehrenpräsident Jürgen Mainzer, Mario Fischer-Knop (stv. BSB-Verlagsleiter), Stefan Büser (Prokurist VR-Bank Rhein-Erft eG) und Harald Zeyen (Redakteur und Ordenswettbewerb-Organisator) sowie (sitzend v.l.) Jochen Mehl (sachkundiger „Karnevalsbürger“) und die zuständige Mitarbeiterin der VR-Bank Rhein-Erft eG für Kommunikation, Ginia Enrique. Foto: Lindenbaum
Brühler Schloßbote
7. März 2019
Stadtschlüssel kampflos zurückgegeben
Lob und Kritik beim FBK-Fischessen
Von Harald Zeyen
Brühl. Mit viel Lob für die erste Brühler Karnevalsprinzessin Franziska Hövelmann und ganz besonders für das tolle Kinderprinzenpaar Kiriakos und Katerina Kox und einer Portion Manöverkritik an der abgelaufenen Karnevalssession fand die traditionelle Schlüsselrückgabe an Bürgermeister Dieter Freytag im H+ Hotel statt.
Brühl habe einige karnevalistische Neuerungen wie die erste Kindersitzung oder die Schlüsselübergabe vor dem Rathaus sowie viele engagierte Menschen erlebt, die den Brühler Karneval zu einem „lokalen Gesamtkunstwerk“ haben werden lassen, so Freytag.
Nach dem offiziellen Akt enthüllten er und FBK-Präsident Wilfried Hägele traditionell die Tafel mit dem neuen Karnevalsmotto für 2020, das „Minsche laache, Minsche fiere – en Bröhl muss mer dat nit studiere!“ lautet.
Beide hatten zuvor den vielen Sponsoren gedankt, die die Durchführungen der FBK-Veranstaltungen erst möglich machten. So sei die Prinzenproklamation dank der Platzierung auf den Sonntag und eines sehenswerten Programms wieder zu einem gesellschaftlichen Ereignis geworden, so Freytag. Sein Dank galt dem scheidenden geschäftsführenden Präsidium des FBK, das geschlossen nicht mehr zur Wahl stellt. „Ihr habt großartige Arbeit in den letzten Jahren geleistet!“, rief er aus.
Lob gab es auch für den neuen Prinzenführer Markus Feickert und für das uneigennützige einmalige Einspringen von FBK-Vize Walter Breidenbach als Kinderprinzenführer. Kritik übte Freytag an der oft fehlenden Dekoration an den Bagagewagen und noch zu vieler Werbung sowie an der fehlenden Disziplin mancher Verkehrsteilnehmer. An den Zugwegen hätten trotz deutlicher Hinweise 30 falschparkende Autos abgeschleppt werden müssen, deutlich mehr als im Vorjahr. Auch die Disziplin im Zug und die Lücken, meist im zweiten Teil des Närrischen Elias, wurden bemängelt. Als nicht hinnehmbar bezeichnete Freytag die Zunahme von Körperverletzungs- und Sexualdelikten.
Nach der Manöverkritik gab Prinzessin Franziska I. zu, dass die Herrschaft über das Rathaus eigentlich nicht ihr Metier sei. Getreu dem Wahlspruch „Schuster bleibe bei deinen Leisten“ überreichte sie das Zeichen ihrer Macht, den Stadtschlüssel, ganz kampflos wieder zurück an den ersten Bürger der Stadt.
Von FBK-Geschäftsführerin Margret Malessa-Hägele erhielt sie als Ex-Tollität anschließend den obligatorischen blauen Zylinder, der traditionell, aber zugleich „lady-like“ ist.
Kölnische Rundschau, 7. März 2019
Lob für die erste Prinzessin
Brühler sehen ihr Experiment als Erfolg an
Von Wolfram Kämpf
Brühl. Auch tiefgreifende Neuerungen sind irgendwann ein Stück Geschichte. So endete nach rund vier Monaten die Regentschaft der ersten Einzeltollität und gleichzeitig ersten Prinzessin im Brühler Karneval mit der Schlüsselrückgabe an Bürgermeister Dieter Freytag. Bevor Franziska I. ankündigte, das goldene Symbol für ihre Herrschaft in der Schlossstadt kampflos dem Vorbesitzer überreichen zu wollen, heimste sie bei der Veranstaltung im Hotel H+ noch einmal Lob von vielen Seiten ein.
„Sie hat ihre Sache wirklich gut gemacht“, sagte Wilfried Hägele, Präsident des Festausschusses Brühler Karneval. Prinzenführer Markus Feickert betonte, Franziska habe die Herzen der Menschen erobert und so auch Skeptiker überzeugt. Möglich geworden war ihre Regentschaft erst durch eine Änderung der Brühler Karnevalsstatuten, die zuvor ein Dreigestirn vorgesehen hatten. „Dieses Novum hat sich als absolute Bereicherung erwiesen“, fand Bürgermeister Freytag, der Franziska I. ein souveränes und umwerfend charmantes Auftreten bescheinigte. Franziska Hövelmann spielte diesen Ball gerne zurück. Sie dankte unter anderem Festausschuss, Prinzenführer und auch dem Bürgermeister. „Ich hatte tolle Wochen, aber jetzt ist es vorbei. Ich werde mich wieder meiner Familie und dem Geschäft widmen.“ Die schönsten Momente seien für sie die Proklamation und der Rathaussturm gewesen. Zu beiden Ereignissen nahm auch Hägele Stellung. Es sei goldrichtig gewesen, die Proklamation an einem Sonntag stattfinden zu lassen. „Das Tanzsportzentrum war mit rund 600 Gästen voll besetzt und der Tag hatte wieder den Charakter eines gesellschaftlichen Ereignisses“, sagte der 74-Jährige. Auch die Atmosphäre beim Rathaussturm habe ihn bewegt. „Es waren so viele Menschen da und wir hatten beinahe Biergartenwetter“, sagte Hägele, der es begrüßen würde, wenn auch in Zukunft das gelbe Rathaus an der Uhlstraße geentert würde. „Dort war es weniger eng als beim Rathausaltbau und Tollität und Bürgermeister hatten richtigen Blickkontakt.“
Freytag stimmte dieser Einschätzung zu. Diese Örtlichkeit berge eine Zukunftsperspektive. Kritik übte er jedoch an der mangelhaften Zugdisziplin, die für Lücken im Närrischen Elias gesorgt habe. Außerdem habe man 30 Pkw im Aufstellungsbereich des Zuges abschleppen müssen. Bewährt hätten sich das Glasverbot bei den Umzügen in Schwadorf und Badorf sowie die erhöhte Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst.
Wilfried Hägele berichtete, die Züge seien gut besucht gewesen. 45 000 Menschen habe alleine der Närrische Elias in die Innenstadt gelockt. Mit 2800 Teilnehmern in 145 Gruppen habe es einen leichten Zuwachs gegeben.
Der Festausschusspräsident blickt aber auch shon in die Zukunft. Für die kommende Session sei mit 99-prozentiger Sicherheit ein Dreigestirn gefunden. In wenigen Wochen werde dieses benannt, kündigte Hägele an. Mit „Minsche laache, Minsche fiere. En Bröhl muss mer dat nit studiere“ wurde das Motto, das die Drei mit Leben füllen sollen, bereits enthüllt.
Brühler Schloßbote
4. März 2019
Närrischer Elias Brühl 2019
Tausende Jecke auf den Straßen
Von Harald Zeyen
Brühl. Über 160 Abteilungen und Musikzüge gingen am Sonntag, 3. März beim 47. „Närrischen Elias“ an den Start durch die Innenstadt. Pünktlich um 13.30 Uhr setzte sich der rund drei Kilometer lange Lindwurm mit rund 2800 Teilnehmern in Bewegung, nachdem der Nieselregen aufgehört hatte. Nach längerer Zeit moderierten wieder die beiden Urgesteine des Bröhlschen Fasteleers, Berni Breu und Jürgen Mainzer, unterstützt von Willi Wilden, das Geschehen.
Was viele nicht mehr wissen: 1983 wurde dem Brühler Karnevalszug, der 1973 seine Wiederbelebung gefunden hatte, sein origineller Name verliehen. Eine Jury wählte den Vorschlag „Närrischer Elias“, in Anspielung an die „Feuriger Elias“ genannte Eisenbahn, die bis in die 1920er-Jahre über den Brühler Markt fuhr, unter den vielen Einsendungen aus der Brühler Bevölkerung aus. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Schmitz war Vorsitzender der Wettbewerbs-Jury und fand die Worte, die auch heute noch auf den Karnevalszug in der Schlossstadt zutreffen: „Närrischer Elias, das ist ein Name, der kann nur mit Brühl identifiziert werden. Er verbindet ein Stück Geschichte, ein Stück Brauchtum und konserviert es für die Zukunft. Sonntagszüge, die gibt es überall. Aber wir haben jetzt unseren ‚Närrischen Elias‘!“.
Das Engagement war wie schon in den Vorjahren riesengroß, und auch die Brühler Jugend machte wieder mit Begeisterung mit. Viel los war vor Beginn des Zuges vor Haus Wetterstein, wo Bernd Recht und Dirk Busch ihren „Party Truck“ starteten.
Höhepunkt in diesem Jahr war natürlich die erste Brühler Karnevalsprinzessin Franziska I. (Hövelmann), begleitet von einer großen Abteilung der Treuen Husaren und der Nordstaaten-Union. Weiterhin sah man neben den Traditionscorps u.a. das „Sambasurium“, das Kinderhaus Schumaneck als Blumenwiese, die DLRG, die Panzerknacker vom Seniorenwohnheim Brühl, und auch die „Wilde 13“. Bunte Fußgruppen wie die echten Bröhler und viele andere sorgten für die nötigen Farbtupfer zwischen den großen Abteilungen.
Fehlen durften auch nicht der Brühler Turnverein, der TC Fredenbruch und der THC Brühl. Sie alle prägten das Bild des "Elias" als karnevalistischer Höhepunkt in der närrischen Hochburg Brühl. Kanonen-Konfetti ließen die Mitglieder des 1. Brühler Yankee-Clubs von 1995 auf die Besucher regnen, herrlich phantasievolle Gruppen stellten die Brühler Feuerwehr und die KG Brühl-Ost sowie das Brühler Marienhospital. Große Prunkwagen stellten wieder die KG Brühl-West und die Treuen Husaren sowie die KG Löstige Kierberger. Preiswürdig waren die Auftritte der Gabjeitiroler, die die Phantasie zum Motiv gewählt hatten, und natürlich die „Raderkastedolle“ als Barbies.
Kölnische Rundschau, 4. März 2019
Mit viel Musik und guter Laune
Rund 3000 Teilnehmer zogen beim „Närrischen Elias“ durch die Stadt
Brühl. Als sich pünktlich um 12.30 Uhr der „Närrische Elias“, so wird der Brühler Karnevalszug genannt, in Bewegung setzte, atmete Zugleiter Dirk Lantzerath auf. Der Wettergott hatte ein Einsehen, und die knapp 3000 Teilnehmer, etwa 35 Motivwagen und 20 Musikkapellen setzten sich langsam in Bewegung. Mehr als zweieinhalb Stunden verwöhnten die Jecken im Zug die Narren am Straßenrand. Strüßjer, Kamelle, Bälle, Stoffbären, Pralinenschachteln und vieles mehr wurde unters Volk gebracht. Drei Kapellen kamen extra aus den Niederlanden. (be)
Kölnische Rundschau, 1. März 2019
Das Rathaus per Leiter gestürmt
Von Margret Klose
Prinzessin Franziska I. an der Macht – Kindertollitäten schaffen Hausaufgaben ab
Brühl. Prinzessin Franziska I. hat die Regentschaft über die Schlossstadt übernommen. Ganze 16 Minuten brauchte die Tollität, um Bürgermeister Dieter Freytag zu entmachten. Die Gardisten waren über eine Leiter ins Rathaus geklettert und hatten dem Stadtoberhaupt Handfesseln angelegt, bevor er nach draußen auf die Bühne gebracht wurde. Die Friedensfahne wehte am Rathaus und Hunderte Jecken jubelten der Prinzessin zu.
Unterstützung beim großen Sturm auf das Rathaus hatte Franziska I. von der Ersten Brühler Nordstaaten Union. „Es wäre doch gelacht, wenn ich als erfahrene Kampfamazone nicht bald die heiligen Halle bewohne“, hatte sie kurz vor dem Rathaussturm verkündet. Zunächst jedoch setzte sich der Bürgermeister noch mannhaft zur Wehr, doch am Ende hatte er keine Chance.
Ohne lange zu zögern, kippte die Prinzessin die Stadtordnung und verlas eigens ihre neuen karnevalistischen elf Gebote: So ist Brühl ab sofort für alle Jecken freizugeben. Den Bürgermeister wünscht sie sich „lieb und nett, als richtiger Karnevalsjeck“. Den neuen Gruß in der Schlossstadt legte sie auf „Alaaf“ fest. Zudem forderte sie alle Jecken auf, auch Kinder für den Karneval zu begeistern und sie an das Brauchtum heranzuführen.
„Zesamme fiere is ming Ziel, met jroß un klein, met Hätz un Siel“, rief sie ihr Motto aus. Und wie auf ein geheimes Kommando, hatten sich die Jecken auf dem Rathausplatz zusammengestellt, schunkelten und tanzten so, dass sogar Bühnenmoderator Roland Mohlberg sein Entzücken über das schöne Bild herausrufen musste. „Ei was ist das schön, alle hier auf dem Rathausplatz schunkeln zu sehen.“ Und an das Volk gerichtet sagte er: „Wir alle können richtig stolz auf das sein, was unsere Prinzessin hier geleistet hat.“
Wie Kinder in Brühl Karneval feiern können, zeigte das Kinderprinzenpaar, Prinz Kiriakos I. und Prinzessin Katerina. Insgesamt sieben Gebote hatten sie zu verkünden.
So können sich die Schülerinnen und Schüler der Schlossstadt auf einige Änderungen freuen: Ab sofort gibt es keine Hausaufgaben mehr auf, dafür aber 11,11 Euro Taschengeld in der Woche.
„Wenn es nach mir geht, könnten wir 365 Tage im Jahr Karneval feiern“, sagte in Anbetracht der guten Stimmung eine lustig kostümierte Katze. Für Elke Schwanke, Sandra Rüthing und Susanne Lang aus Bornheim war es das erste Weiberfastnachtsfest, das sie in Brühl feierten. „Und das, was wir bisher hier erleben, hat uns prächtig gefallen“, versicherte Lang.
Nach dem Rathaussturm und dem sich anschließenden Bühnenprogramm verlagerte sich das Karnevalsfest in die Kneipen, wo die kölschen Lieder und die fröhliche Stimmung teils bis auf die Straßen zu hören waren.
Kölnische Rundschau, 28. Februar 2019
Kamelle aus fairem Handel
Von Kathrin Höhne
Immer mehr Vereine achten auf die Herkunft des Wurfmaterials und legen ein paar Euro mehr drauf
Brühl/Erftstadt. „Auch im Karneval ist es möglich, sich für die Ideen des fairen Handels einzusetzen“, sagt Roland Mohlberg. Der Brühler, der seit vielen Jahren im Karneval aktiv mitwirkt, ist auch Mitglied im Verein „Jecke Fairsuchung“ mit Sitz in Köln. Im Jahr 2001 startete bereits die Jecke Fairsuchung als landesweite Kampagne in NRW mit dem Ziel, zehn Prozent des Wurfmaterials aus fairem Handel zu beziehen. „Mit Süßem, Knackigem und Fruchtigem aus fairer Produktion kann man ausgelassen und nachhaltig feiern“, wirbt Mohlberg.
Er appelliert an alle Zuggruppen, über das Kamelle-Thema nachzudenken. „Die Erzeuger in Entwicklungsländern arbeiten zu besseren Bedingungen und höherem Lohn, was die Produkte verteuert“, erklärt er. „Aber damit kann man einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten“, ist er überzeugt. Ihn freue es, dass fast von Anfang an Karnevalisten in der Schlossstadt, insbesondere die Mitglieder des Festausschusses Brühler Karneval und Vertreter der Stadtwerke Brühl diese Initiative als ein Projekt der Lokalen Agenda unterstützen und fördern. Ebenso engagieren sich dafür seit einigen Jahren die KG Brühl-West, die Treuen Husaren, die Zuckerknöllchen und Ölligspiefe.
Und auch in dieser Session wollen die Prinzessin Franziska I. (Hövelmann) und das Kinderprinzenpaar mit Prinz Kiriakos I. (Kox) und Prinzessin Katerina I. ein deutliches Zeichen in Sachen Wurfmaterial setzen und bei den anstehenden Umzügen „faire Kamelle“ werfen. „Für alle Dreigestirne in der Vergangenheit und Kindertollitäten samt ihren Eltern war das eine Ehrensache“, sagt Prinzenführer Walter Breidenbach. „Das Thema ist uns sehr wichtig“, ergänzt FBK-Geschäftsführerin Margret Malessa-Hägele. So investierte der Festausschuss Brühler Karneval rund 2000 Euro seines Budgets in gelatinefreie Gummibärchen, Bio-Nüsse und Schokolade aus fair gehandeltem Kakao, berichtet FBK-Präsident Wilfied Hägele. „Und die schmecken“, weiß Kinderprinz Kiriakos I., der schon naschen durfte.
Darauf freuen können sich auch die Jecken am Straßenrand in Erftstadt. Zum ersten Mal werden am Sonntag im Lechenicher Zug die Mitglieder der Lechenicher Narrenzunft, des Förderkreises Erftstädter Karneval und des „Freundeskreises Michael Henn“, früher SC Germania, fair gehandelte Kamelle schmeißen.
Kölnische Rundschau, Dienstag, 26. Februar 2019
Wagenhalle wurde zum Blickfang
Von Katrin Höhne
Brühl. Sie sind ein echter Blickfang geworden, die meterhohen Figuren auf einer weißen Wand an einer Halle in Vochem. So lächelt den Betrachter eine Micky Mouse mit Sonnenbrille an und daneben prangt das Logo des Festausschusses Brühler Karneval, das einen Narren mit dem Stadtwappen zeigt. Was nicht so verwunderlich ist, denn besprüht wurde das Eingangstor der Wagenbauhalle an der Fischenicher Straße, in der die Brühler Karnevalsgesellschaften ihre Festwagen herrichten. Und auf ausdrücklichem Wunsch der Karnevalisten durfte die junge Künstlerin Lucy Berg, die unter dem Künstlername Lucy Bona Dea Berg arbeitet, die Fassade besprühen.
Nun wurden die Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. „Das war eine tolle Herausforderung“, sagt die 18-Jährige. „Denn wo kann man schon große freie Flächen besprühen.“
Aber erst einmal mussten dazu die alten Schmierereien, die die Metallwand verunzierten, weiß übermalt werden. Mit ihren Faible für charakteristische Figuren kam Berg schnell die Idee der berühmten Micky Mouse, was natürlich auch daran lag, dass sie seit Jahren mit der Gruppe „Just 4 Fun“ als Mickey Mouse verkleidet im Närrischen Elias mitgeht. Das zweite Motiv, das Logo des FBK, soll zeigen, dass es hinter diesem Tor um den Frohsinn geht.
„Ich habe mich schon immer gestalterisch ausgedrückt“ erzählt die gebürtige Bornheimerin. Bereits als Kind hat sie gern gezeichnet und Wände besprüht. Es entstanden erste Werke für Kindergärten und Schulen. „Für eine Kita habe ich zum Beispiel eine zehn Meter lange und drei Meter hohe Landschaft gestaltet“, berichtet sie. „Das hat viel Spaß gemacht.“ Aber man müsse schon eine ruhige Hand haben, damit das Bild gelinge, beschreibt sie die Arbeitsweise.
Bei den Figuren an der Halle sei für sie der nicht glatte Untergrund das Schwierigste gewesen. Aber das würde sie nicht daran hindern, ein weiteres Bild an diese Wand zu zaubern.
Kölnische Rundschau Dienstag, 26. Februar 2019
Festwagen für Prinzessin Franziska I.
Von Katrin Höhne
Brühl. Brühl. Noch stehen die Festwagen in der Wagenbauhalle in Vochem und warten auf ihren Einsatz am Sonntag, wenn der Närrische Elias durch Brühl zieht. Dann wird Prinzessin Franziska I. (Hövelmann) in einem glänzenden Gefährt den krönenden Abschluss bilden. Und wie das aussieht, zeigten Mitglieder des Festausschusses Brühler Karneval, kurz FBK, am Samstag bei der Wagenübergabe.
„Extra für die Prinzessin wurde der Sponsorenwagen neu hergerichtet“, berichtete der technische Leiter des FBK, Franz Müller. Eine bauchige Form biete genügend Platz und Stauraum. Der Außenanstrich sei natürlich in Blau und Gold gehalten. Die Regentin musste schlucken: „Also ich bin begeistert und muss kämpfen, um meine Tränen zurückzuhalten.“ Zudem erhielt sie von Werner Billig von den Treuen Husaren den traditionellen Bömmel.
Und auch das war zu hören: der Oldtimer-Wagen für das Kinderprinzenpaar sei nicht mehr durch die TÜV-Prüfung gekommen. Aber Prinz Kiriakos I. (Kox) und Prinzessin Katerina I. (Kox) würden mit einer Kutsche unterwegs sein, verriet Müller. (höb)
Schlossbote, 27. Februar 2019
Festwagen übergeben
Wagenbauhalle wurde neu dekoriert
Brühl (dju). Die heiße Phase der fünften Jahreszeit, der Straßenkarneval mit seinen Umzügen in den Brühler Stadtteilen, allen voran der Närrische Elias, nähert sich unaufhörlich ihrem Höhepunkt. An seiner Wagenbauhalle an der Fischenicher Straße übergab der Festausschuss Brühler Karneval (FBK) die schmucken Tolliätenwagen an die Brühler Prinzessin Franziska I. und das Kinderprinzenpaar mit Prinzessin Katerina I. und Prinz Kiriakos I.
Gleichzeitig wurde die neue Fassadengestaltung der Halle präsentiert. Die Künstlerin Lucy Berg, Künstlername Lucy Bona Dea Berg, hatte in Zusammenarbeit mit der Gruppe Just 4 Fun, unter Leitung von Ingo Jenniches, und dem Festausschuss Brühler Karneval das gute Wetter der vergangenen Tage genutzt und das Logo des Festausschusses Brühler Karneval sowie ein weiteres Motiv auf die bis dahin schmucklose Wand gemalt.
Kölnische Rundschau Dienstag, 26. Februar 2019
Jecker Empfang mit ernsten Tönen
28 Dreigestirne, Prinzen und Prinzessinnen sowie Kindertollitäten kamen ins Bürgerhaus
Von Niklas Pinner
Bergheim-Oberaußem. Ein sonores Gemurmel lag über dem gesamten Saal des Oberaußemer Bürgerhauses. 28 Dreigestirne, Prinzen und Prinzessinnen sowie Kindertollitäten aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis waren der Einladung von Landrat Michael Kreuzberg gefolgt und beim Tollitätenempfang erschienen. Gastgeber waren die Vereinigten Karnevalsfreunde aus Oberaußem. Bevor der in Grün gekleidete Kreuzberg die Bühne betrat, ging es in der Festhalle gesellig zu.
Man kennt sich eben, die Tollitäten genehmigten sich ein Kölsch und verloren sich in netten Unterhaltungen mit den Kolleginnen und Kollegen. Nach einer kurzen Einleitung von Engelbert Schmitz kam der Landrat auf die Bühne. „Wo is 2018 jeblivve?“, fragte Michael Kreuzberg in lupenreinem Kölsch. Der Strukturwandel – im vergangenen Jahr wohl das die Öffentlichkeit im Rhein-Erft-Kreis bestimmende Thema – griff Kreuzberg in seiner Rede in durchaus ernsten Tönen auf. „Der Strukturwandel is in vollem Jang, un die Lück he sind Bang“, sagte er. In der Kohlekommission, deren Teil Kreuzberg war, habe man diskutiert, gestritten und viele Expertenmeinungen angehört. Aber man sei sich einig gewesen: Es müsse etwas passieren, sonst ist es vorbei.
Das Ergebnis der Kommission hat laut Kreuzberg „en huh Qualität“: Neue Arbeitsplätze, eine sichere Energieversorgung und durch den Bund garantierte Preisstabilität. Kreuzberg lobt aber auch die Menschen im Kreis: Die Rheinländer könne arbeiten, sei pragmatisch, flexibel und habe Ideen. Es sei also Zeit, dass alle nach vorne schauen müssen.
Diesen Optimismus übertrug er in den Saal: Die Tollitäten sollen die Fahne im Karneval aufrechterhalten, denn sie zeige den richtigen Weg.
Brühler Schlossbote 14.01.2019
11:35 Uhr
Kinderprinzenpaar in Amt und Würden Unterhaltsame Proklamation im „Alt-Brühl“
Brühl - (dju) Jetzt ist die närrische Herrschaft komplett. Das Kinderprinzenpaar Prinz Kiriakos I. (Kox) und Prinzessin Katerina I. (Kox) ist proklamiert worden.
Bürgermeister Dieter Freytag versetzte die kleinen Narrenfürsten in einer unterhaltsamen Feier im Brauhausgarten Alt-Brühl in närrische Amt und Würden. Unter dem Motto „Beim Gardetanz un beim Foßballspill, da halde uns Föß niemols stell“ werden die neunjährige Katerina I. und ihr zehnjähriger Bruder Kiriakos I. die Kinder in Brühl durch die fünfte Jahreszeit führen. Des Prinzen große Leidenschaft ist der Fußball. Er spielt beim SC Brühl als Torwart, eine Eigenschaft, die ihm, so Bürgermeister Freytag „beim genauen Abwerfen von Kamelle sehr entgegen kommt“. Auch für die Kinderprinzessin fand Freytag die passenden Worte. „Sie hat Power für zwei und wird als Schönheit im blau-goldenem Kleid und mit strahlendem Lächeln die Jecken führen“, sagte er. Das Kinderprinzenpaar kommt von der Gesellschaft der Treuen Husaren und tanzt dort im Jugendcorps mit. Zuvor war das Kinderprinzenjahr der Vorsession Prinz Fabrice I. und Prinzessin Cheyenne I. in den närrischen Ruhestand versetzt worden. „Ihr habt eure Sache richtig gut gemacht“, sagte Freytag und überreichte ihnen die blauen Mützen.
Kölnische Rundschau Montag, 14. Januar 2019
Närrische Geschwister
Brühler Kinderprinzenpaar Kiriakos und Katerina unter Jubel proklamiert
Von Margret Klose
Brühl. Um ihren karnevalistischen Nachwuchs braucht sich die Schlossstadt nicht zu sorgen. Riesig schien doch auch am Samstagnachmittag die Fangemeinde, die sich im Brauhaus in Brühl-Ost zur Proklamation von Kinderprinz Kiriakos I. und Kinderprinzessin Katerina I. (Kox) versammelt hatte. Der Jubel war groß, als die kleinen Tollitäten durch den Saal zur Bühne schritten.
Dort angekommen, war es an Bürgermeister Dieter Freytag, die karnevalistischen Geschwister vorzustellen. „Sie entstammen den Reihen der treuen Husaren und tanzen bei denen seit vielen Jahren“, reimte Freytag. Von Prinz Kiriakos wusste er auch: „Der trägt nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern ist von Geburt an bereits topjeck.“ Die Gäste erfuhren, dass der Kinderprinz in Brühl geboren ist, dass er in die fünfte Klasse des Max-Ernst-Gymnasiums geht und gerne Fußball spielt. Prinz und Prinzessin musste trotz ihrer sichtbaren Aufregung laut lachen, als Freytag dann zur Prinzessin sagte: „Diese elfengleiche, grazile Gestalt ist gerade mal neun süße Jahre alt. Sie ist bereits optisch zur Prinzessin geboren, dabei hab ich mir heimlich geschworen, mich niemals nach Äußerlichkeiten zu richten, doch dieses Modell müsst ihr wirklich mal sichten.“
Keine Zweifel ließen wenig später die Kindertollitäten daran, dass sie für die Regentschaft genau die richtigen sind. Mit ihrer Rede rissen sie kleine und große Jecke mit: „Wir sind Geschwister, wie ihr wisst, unser Glück das Tanzen und Fußball ist. Doch heute ist für uns das größte Glück auf Erden, zum Kinderprinzenpaar proklamiert zu werden“, verkündete der Prinz auch im Namen seiner Schwester. Gemeinsam gaben sie ihr Motto bekannt: „Beim Gardetanz un beim Fußballspill, da halde uns Fööss niemols still.“
Brühler Schlossbote, 09.01.2019
„Blau-goldene Zuckerpuppe“: Franziska I. ist die erste Brühler Prinzessin
Mit Franziska I. (Hövelmann) wurde erstmals eine Prinzessin proklamiert
Brühl (huz). Bürgermeister Dieter Freytag „überschlug“ sich fast mit den Bezeichnungen für Brühls neue Prinzessin Franziska I. (Hövelmann). In seiner Proklamationsrede bezeichnete er sie als „blau-goldene Zuckerpuppe“ und als eine „Märchenprinzessin“. Vor fast ausverkauftem Haus wurde die selbstständige Brühler Unternehmerin als Brühler Tollität in ihr Amt eingeführt und ist damit der erste „weibliche Karnevalsprinz“ in der Schlossstadt. Die Gäste bereiteten ihrer neuen Regentin einen umjubelten Empfang im Tanzsportzentrum.
Unter großem Beifall rief sie in ihrer in rheinischer Mundart gehaltenen Rede ein „Huh op de Emanzipation“ (Hoch auf die Emanzipation) aus und fragte keck in die Runde: „Mach ich als Prinzessin nit och allein he en prima Figur?“.
Franzi I., wie sie von ihrem Stab um den neuen Prinzenführer Markus Feickert, Hofdame Helga Arth, Hoffotograf Jürgen Schmitz, die Fahrer Roland Ippen und Harald Cremer sowie Standartenträgerin Susanne Schmitz liebevoll genannt wird, will unter dem Motto „Zesamme fiere is ming Ziel, met Jroß un Klein, met Hätz un Siel“ die närrische Zeit bestreiten.
Die Prinzessin, die 1969 in Rheinbach geboren wurde und nahe der Steinbachtalsperre aufwuchs, lebt zwar erst seit 2000 in Brühl, ist mittlerweile aber durch ihre kleine erfolgreiche Gebäudereinigungsfirma und ihre Heimatgesellschaft, der „1. Brühler Nordstaaten-Union“ fest in Brühl verwurzelt.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Kulturstiftung für die Stadt Brühl, Heinz Berenbrok, bescheinigte der neuen Regentin großes Potential. Er muss es ja wissen, denn er war bis vor einiger Zeit Präsident der Kölner Ehrengarde.
Das Fest am Hofe Ihrer Tollität, an dem auch der designierte Wesselinger Prinz und das Festkomitee Wesselinger Karneval erstmals teilnahm, wurde durch die Jugendgarden und Tanzcorps der Brühler Gesellschaften eröffnet. Weiter ging es mit dem großartigen Willi-Ostermann-Interpreten Thomas Küpper und den „Klüngelköpp“. Für Begeisterung sorgte die Rede von Martin Schopps, der von Sitzungspräsident Dr. Andreas Bröhl erst nach einer Zugabe wieder entlassen wurde. Mit den Paveiern, Klaus und Willi, den Gülser Seemöwen und Cat Ballou hatte Literat Walter Breidenbach ein buntes Programm „gezaubert“, das selbst den schwäbischen FBK-Präsident Wilfried Hägele von den Sitzen riss. Als besondere Überraschung zogen Franziska I. zu Ehren die „Appelsine-Funke“ aus der Domstadt zum Abschluss auf die Bühne.
Feierte ausgelassen mit den Proklamationsgästen im Tanzsportzentrum: Prinzessin Franziska I. (Hövelmann).
Foto: Harald Zeyen
Kölnische Rundschau Dienstag, 08. Januar 2019
Franziska herrscht in Brühl
Die erste Karnevalsprinzessin des Festausschusses hat ihr närrisches Amt angetreten – Statuten geändert
Von Wolfgang Mrziglod
Brühl. Neue Wege geht der Festausschuss Brühler Karneval: Erstmals hat er eine Prinzessin an die Spitze des jecken Brühler Volks gestellt. Am Sonntag übernahm Franziska I. (Hövelmann) im Tanzsportzentrum das Kommando und bestieg ihren Thron. Damit hat Bürgermeister Dieter Freytag erst einmal bis Aschermittwoch viele „Freytage“ vor sich. Und damit heißt es nun laut Prinzessinnen-Motto: „Zesamme fiere is ming Ziel, met Jroß un Klein, met Hätz un Siel.“
Damit in der Schlossstadt eine Frau allein das Sagen über die Jecken hat, bedurfte es langer Vorbereitungen. Bereits 2015, nach einer Session ohne Dreigestirn, wurden dafür die Weichen im Festausschuss gestellt und die Statuten entsprechend geändert. Jetzt wird für den Narrenthron kein „Trifolium“ mehr gesucht, jetzt können sich Tollitäten bewerben, die auch allein oder zu zweit antreten wollen und deren Geschlecht nicht vorgegeben wird. Für die jetzige Tollität Franziska entschied man sich, nachdem der Verein, der eigentlich das Dreigestirn stellen sollte, die Bewerbung im vergangenen Jahr zurückgezogen hatte.
In gereimter Form stellt der Bürgermeister die neue Regentin vor, die als vierjährige Tanzmaus in die Narretei einstieg. Freytag berichtete von seiner Verwunderung, als er erstmals eine weibliche Bewerbung für das Narrenamt auf dem Tisch liegen hatte. „Ein Mädel auf dem Thron fand ich dann doch sensationell“, so sein Fazit und so gab er grünes Licht für „Frauen-Power in Brühl“. Er dankte in diesem Zusammenhang dem Brühler Festausschuss.
Franziska Hövelmann (48) stammt aus Rheinbach, kam über Zülpich, Euskirchen und Hürth im Jahr 2000 nach Brühl. Die gelernte Zahnarzthelferin war über viele Jahre in der Gastronomie tätig und leitet heute mit ihrem Lebensgefährten Mike Schmidt eine Gebäudereinigung. Die Prinzessin ist Mutter von drei Kindern und sammelte ihre jecken Erfahrungen vom vierten bis zum 23. Lebensjahr als Mitglied einer Tanzgarde. Seit 2013 gehört sie der 1. Brühler Nordstaaten Union an, wo für sie nun ein Kindheitstraum in Erfüllung geht: Einmal Prinzessin im Karneval zu sein.
Die Proklamation hatte der Festausschuss traditionell in eine Prunksitzung eingebettet. Nach dem Auftritt von Brühler Tanzgruppen und „Klimpermännchen“ stand die Inthronisation durch den Bürgermeister auf dem Programmzettel.
Dem Hofstaat der Prinzessin gehört Prinzenführer Markus Feickert an, der 2016 als Prinz das Brühler Dreigestirn anführte. Die Standarte wird Susanne Schmitz bei den Auftritten tragen und Roland Ippen sowie Harald Cremer sind als „Kutscher“ für die Mobilität der Narrenfürstin zuständig.
Der gesellige Teil am Hof der neuen Prinzessin Franziska ging dann mit Auftritten der Klüngelköpp, Martins Schopps, der Paveier sowie Klaus und Willi, der Gülser Seemöven und Cat Ballou sowie der Kölner Apfelsinnen-Funken bis in den frühen Abend weiter.
Brühler Schlossbote, 04.01.2019, 13:12 Uhr
Großes Auto für kleine Tollitäten Nissan X-Trail ans Kinderprinzenpaar übergeben
Brühl - Vor 16 Jahren hat sich das Nissan Center Europe in Brühl der traditionellen Fahrzeugübergabe der Renault Deutschland AG angeschlossen, nachdem sie dies viele Jahre lang in ihrer früheren Zentrale in Neuss getan hatte. Nissan-Direktor Kommunikation Oliver Frank überreichte in diesen Tagen den Fahrzeugschlüssel eines großräumigen Nissan X-Trail die neuen Brühler Kindertollitäten Prinz Kiriakos I. (Kox) und Prinzessin Katerina I. (Kox). Die kleinen Narrenfürsten hatten zum Dank für die Unterstützung neben vielen lobenden Worten für den japanischen Autobauer auch Orden und Geschenke mitgebracht.
Brühler Schlossbote, 03.01.2019, 11:10 Uhr
Erstmals Prinzessin "mobil gemacht"
Die Renault Deutschland AG übergab drei Fahrzeuge
Brühl -(huz) Seit nunmehr 46 Jahren stellt die Renault Deutschland AG moderne Fahrzeuge für die Brühler Tollitäten und den Präsidenten des Festausschusses Brühler Karneval (FBK) für die Zeit der Karnevalssession zur Verfügung.
Diesmal gab es eine Premiere zu feiern: Renault-Vorstand Kommunikation Martin Zimmermann überreichte zwei bunt bemalte Renault Scénic erstmals an eine Brühler Karnevalsprinzessin. Einen Dacia Duster gab es für FBK-Präsident Wilfried Hägele.
Der Brühler Narrenchef sowie Prinzessin Franziska I. (Hövelmann), die aus den Reihen der 1. Brühler Nordstaaten-Union stammt, hatten zum Dank für die fahrzeugmäßige „Mobilmachung“ neben vielen lobenden Worten für den erfolgreichsten Autoimporteur Deutschlands auch Orden und Geschenke mitgebracht. Bürgermeister Dieter Freytag lobte gleichzeitg die jahrzehntelange Unterstützung für das närrische Brühler Brauchtum durch den französischen Weltkonzern.
Kölnische Rundschau
Samstag, 15. Dezember 2018
Glänzender Lack im Konfetti-Design
Seit 45 Jahren stellt Renault den Brühler Dreigestirnen Autos für die Session zur Verfügung
Von Kathrin Höhne
Brühl. Die Brühler Tollitäten sind wieder mobil. Dafür engagiert sich seit nunmehr 45 Jahren die Renault Deutschland AG, die den Karnevalisten für ihre jeweilige Session moderne Fahrzeuge zur Verfügung stellt. So überreichten am Freitag am Brühler Standort Renault-Vorstand Kommunikation Martin Zimmermann und der Direktor Kommunikation bei Nissan, Oliver Franz, ein Scénic- und ein Grand Scénic-Modell an die Brühler Prinzessin sowie ein X-Trail an das Kinderprinzenpaar und einen Dacia Duster an den Präsidenten des Festausschusses Brühler Karneval (FBK), Wilfried Hägele. Selbstverständlich ziert die Autos wieder ein jeckes Outfit mit vielen bunten Punkten auf der Karosserie.
Vergangene Session 2500 Kilometer gefahren
„Wir sind hier seit mehr als 50 Jahren zu Hause. Und da liegt es uns sehr am Herzen, den Karneval hier vor Ort zu fördern“, erklärte Zimmermann.
Für die fahrzeugmäßige „Mobilmachung“ dankten Franziska I. (Hövelmann) von der Brühler Nordstaaten-Union und das Kinderpaar mit Prinzessin Katerina I. (Kox) und Prinz Kiriakos I. (Kox) aus den Reihen der Treuen Husaren mit lobenden Worten und einem dreifachen Alaaf. Und wie es sich anfühlt, auf dem Fahrerplatz zu sitzen, das probierte der Kinderprinz gleich mal aus, denn zu seinen Terminen nimmt er natürlich hinten Platz. „Da ist super“, lautete sein Fazit. Für die weibliche Regentin sowie erste Karnevalsprinzessin der Schlossstadt geht zum ersten Mal Roland Ippen ans Steuer. „Ich freue mich auf die Autos und die neue Herausforderung“, erklärte der Chauffeur. Dass so einiges an Kilometern in einer Saison zusammenkommt, das weiß Festausschuss-Präsident Hägele nur zu gut. „In der letzten Session legten wir rund 2500 Kilometer zurück, um zu allen Terminen zu kommen“, erinnerte er sich. „Dass Renault uns mit den Fahrzeugen samt aller Betriebskosten unterstützt, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine großzügige Regelung, die man nicht hoch genug schätzen kann“, bedankte er sich beim Sponsor.
Kölnische Rundschau
Donnerstag, 22. November 2018
Perücke statt Bartrasur
Brühl. Traditionsgemäß sammeln Brühler Tollitäten zum Beginn der Karnevalssession im Rahmen der sogenannten „Bartrasur der Jungfrau“ Spenden für ein soziales Projekt. Die designierte Prinzessin Franziska I. hat für diesen Brauch eine Perücke aufgesetzt und zum Abschnippeln zur Verfügung gestellt.
Der Erlös in Höhe von 700 Euro wurde der Kulturstiftung der Stadt Brühl für die Förderung der Initiative JeKIts (Jedem Kind ein Instrument, tanzen, singen) zur Verfügung gestellt. Das Projekt der Kunst- und Musikschule ermöglicht Schülern aller acht Brühler Grundschulen eine zusätzliche musikalische Früherziehung. (wok)
Brühler Schlossbote, 16.11.2018, 11:36 Uhr
Die "K+K-Monarchie" kann beginnen: Brühls Kindertollitäten im
Rathaus
BRÜHL – (huz) Herzerfrischend und ganz ohne Scheu haben sich die neuen Brühler Kindertollitäten bei Bürgermeister Dieter Freytag im Rathaus vorgestellt. Kinderprinz Kiriakos I. (Kox) und Kinderprinzessin Katerina (Kox) werden als Geschwisterpaar am 12. Januar ihre närrische „K+K-Monarchie“ (Kox und Kox-Herrschaft) beginnen. Begleitet werden sie von Interims-Kinderprinzenführer Walter Breidenbach, dem Vizepräsidenten des FBK und Prinz von 2018. Die beiden Jung-Regenten stammen aus den Reihen der Treuen Husaren und haben sich als Motto den Spruch „Beim Gardetanz un beim Foßballspill, da halde uns Föß niemols still“. Bereits kurz nach Aschermittwoch wussten die beiden, dass sie in der nächsten Session den Brühler Pänz flotte und jecke Tön beibringen werden. Erst einmal brachten sie den ersten Bürger ein Geschenk mit und fragten ihn über sein Amt und das Rathaus aus. Anschließend geleitete die jungen Narrenfürsten eine große Husaren-Delegation mitsamt Musikcorps zur Hofburg, der elterlichen Gaststätte „Zum Stadion“.
Kölnische Rundschau
Samstag,
17. 11. 2018
Von
Wolfram Kämpf
Perfekter Auftritt des Kinderprinzenpaars
Geschwister Katerina I. und Kiriakos I. tanzen in den Reihen der Treuen Husaren
Brühl. Der erste Auftritt saß. Mit einem breiten Strahlen stellten sich Katerina I. und Kiriakos I. (Kox) dem Bürgermeister als Brühler Kinderprinzenpaar vor. Dieter Freytag zeigte sich beeindruckt von der Souveränität seiner jungen Besucher. „Hut ab! Das habt ihr wirklich fantastisch gemacht“, befand das Stadtoberhaupt, nachdem das Geschwisterpaar ohne einen Anflug von Nervosität sein Sessionsmotto präsentiert hatte. „Beim Gardetanz un beim Foßballspill da halde uns Föß niemols still“, hatten sie verkündet und damit schon eine Menge über sich selbst verraten.
Beide sind quirlig, nicht auf den Mund gefallen und fußballbegeistert. Die neunjährige Katerina hält die Abwehr bei den E-Juniorinnen von Viktoria Gruhlwerk zusammen und ihr ein Jahr älterer Bruder für die D-Jugend des SC Brühl das Tor sauber. In den kommenden Wochen steht aber der Karneval im Fokus der zwei, die seit einigen Jahren in Reihen der Treuen Husaren tanzen. „Wir freuen uns auf unsere Aufgabe“, sagte Kiriakos, der seit Sommer das Max-Ernst-Gymnasium besucht. Und seine Schwester, die in der Martin-Luther-Schule in die vierte Klasse geht, betonte, die ganze Familie sei vom Karnevalsvirus angesteckt. Wie man feiert, wissen auch die Eltern Elefteria und Oliver Kox. Die beiden betreiben die Gaststätte „Zum Stadion“ an der Bonnstraße.
Brühler Schlossbote
Montag, 12.11.2018, 12:21 Uhr
BRÜHL – Eine echte rheinische Frohnatur mit dem Herzen auf der Zunge wird in der neuen Session die Brühler Jecken regieren: Im Kapitelsaal hat sich die designierte Tollität Franziska I. (Hövelmann) als erste Prinzessin in der Geschichte des Bröhlschen Fasteleers offiziell vorgestellt. Mit großem Applaus wurde ihre Antrittsrede in kölscher Sprache (siehe unten) bedacht, in der sie alle Narren um viel Unterstützung für ihr „Premierenamt“ bat. Eine dicke Überraschung gab es dann für den Sprecher des Ordenskapitels Dieter Geuenich. Bevor er den Namen des neuen Trägers des Karnevalsverdienstordens bekanntgab, zeichnete ihn KRE-Vorsitzender Peter Neukirchenmit dem BDK-Verdienstorden in Gold. Über die hohe städtische Auszeichnung für einen verdienten Brühler Karnevalisten durfte sich Fidele-Ehrenpräsident Friedel Binzenbach freuen. FBK-Präsident Wilfried Hägele hatte zuvor den neuen Prinzenführer Markus Feickert vorgestellt und anschließend den „Blauen Zylindern“, dem Dreigestirn des Jahres 2018 mit Walter Breidenbach, Stefan Brämer und Josef Fuß, für eine gelungene Session gedankt. Die neue Prinzessin stammt aus den Reihen der „1te Brühler Nordstaaten Union“. In ihrem Lebenslauf schreibt sie: „Am 20. November 1969 wurde ich in Rheinbach geboren, fünf Jahre später mein Bruder. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Eifelvorort namens Kirchheim, nahe der Steinbachtalsperre. Ich besuchte im Ort die katholische Grundschule. 1980 wechselte ich zur weiterführenden Schule auf die Kaplan -Kellermann - Realschule. Nach der 10. Klasse absolvierte ich die einjährige Fachschule für Ernährung und Hauswirtschaft im ehemaligen Nonnenkonvikt bei Zülpich. Im August begann ich eine Ausbildung, wie es damals hieß, zur Zahnarzthelferin. Dort arbeitete ich bis 1990. Bis August 1992 arbeitete ich im Altenheim in Euskirchen bis meine Tochter im September geboren wurde und wir dann nach Hürth gezogen sind. Hier begann ich als Aushilfe in den Fernsehstudios zu arbeiten, wo ich dann später eine Festanstellung bekam und als Objektleitung zur Fa. Peterhoff wechselte und somit Einblick in die Gebäudereinigung bekam. Alleinerziehend zog ich 2000 nach Brühl, arbeitete in der Gastronomie und bildete mich nebenher weiter in den Grundlagen der Gebäudereinigung. 2003 und 2005 kamen meine Söhne zur Welt. Ich arbeitete im Familienbetrieb bis 2011 in der Gaststätte Markt 20.Als diese dann im Jahr 2011 verkauft wurde, nutzte ich die Chance und machte mich in der Gebäudereinigung selbstständig und kann sagen, dass ich bis heute gemeinsam mit meinem Lebensgefährten ein kleines erfolgreiches Unternehmen führe.
Schon als kleines Kind fand ich großen Gefallen an Karnevals- und Stimmungsliedern und vor allem am Tanzen. Die Texte konnte ich schnell aus dem Effeff, sang und tanzte fortan bei jeder Gelegenheit und jeder Jahreszeit zu Schlager und Karnevalsmusik mit einem Schneebesen als Mikrofon. Bereits im zarten Alter von 4 Jahren gehörte ich einer Tanzgarde an, in der ich bis zum 23. Lebensjahr mit Herz und Freude tanzte. Aus beruflichen und später gesundheitlichen Gründen gab ich dann 1992 schweren Herzens meine Tanzuniform ab. Den Karneval immer im Kopf und im Herzen feierte ich diesen anschließend voller Begeisterung mit meinen Freunden weiter. Im Jahre 2013 trat ich dann meiner jetzigen Heimatgesellschaft, der „1te Brühler Nordstaaten Union“ bei. Als unser Präsident Ende März 2017 schwer erkrankte, ging ich mit vollem Elan und Herz ans Werk und arbeitete mich Schritt für Schritt in die karnevalistischen Angelegenheiten ein, die zuvor von ihm erledigt worden waren und war somit wieder urplötzlich mitten im Karneval. Ich gewann einen kleinen Einblick in das ganze Drumherum und es machte mir ungemein Freude zu sehen, dass der ganze Stolz unseres Präsidenten, die Brühler Nordstaatenunion, keinen Schaden nahm. Wir arbeiten seither Hand in Hand an der schönsten Nebensache derWelt. Nun, in der Session 2018/2019, geht ein Kindheitstraum in Erfüllung: Einmal Prinzessin im Karneval zu sein! Ich gehe mit unbeschreiblicher Freude auf eine wundervolle Session zu und freue mich über jegliche Unterstützung, die es mir ermöglicht, diesen Traum für immer in Erinnerung zu behalten.“
Und hier Auszüge aus ihrer Antrittsrede:
„… Am 6.1. (sechste eetzte) well ICH dat Spellche he üvernemme
un et Amt als Prinzessin vun Bröhl för de Jecke stemme.
Doch beführ ich dann glich vun mir selver schwaade,
mösch Herrn Freytag ich danke, dä mich injelaade.
Leeven Bürjermeister, ich saach vun janzem Hätze DANKESCHÖN
für die Einladung he! Un wie jlöcklisch ich bin, dat kamma in minge Ouge seh´n…
Janz hätzlisch DANK ich och dem janze FBK,
durch den nämlisch wood minge Draum eetz wahr,
minge Draum Fastelovendsprinzessin zo sin,
he in Bröhl, unsrer Schlossstadt – wo ich zu Hause bin.
Doch jetz endlich zu dem, woröm et hück jeht:
jetz kütt ming eijene Vürstellung en dieser Reed.
1969 han ich dä 11. im 11. um nüngk Daach üvverzoge,
un su wod ich am 20.11. in Rheinbach jebooren.
Janz flöck jing et dann us däm Krankehuus eruss,
av noh Kirchheim, an der Steinbachtalsperre, do wor ich damols zu Huss.
He begann dann en der Grundschull der Ernst vum Lävve,
1976 jing et Liehre för mich loss – un bliev fess an mer klävve…
… denn et folgt de Realschull un de Fachscholl für Ernährung un Huusweedschaff
un – rappzapp – wor schon widder ne wichtije Läävensavschnitt jeschaff.
Flöck jing et dann wigger, denn ich broot ne Beruf,
do han ich mer Zahnarzthelferin usjesuuch.
Eins möch ich noch sage - und dat mit Verlaub -
ich luurte schon damols so manch einem e Bisje keck in et Haup.
Als im September `92 ming Dochter kom zur Welt,
un mich in der Eifel rein gar nix mieh hält,
han ich in Hürth dann plazeet minge Zelt.
Acht Johr späder jing et von Hürth dann no Bröhl,
denn de Gastronomie wor minge nächste Ziel.
Minge Schwoger hätt en Jaststätt, ja ihr ahnt es schon:
Allsu wod dä MARKT 20 minge nächste Station.
In dieser Zigg, zwesche 2003 und 2005 – un DAT wor et Schöne,
bekom ich noch 2 Stammhalter – et woren zwei Söhne.
Als d‘r MARKT 20 dann in 2011 wood verkoof,
machte ich alsbald mit minger Gebäudereinigung ming Loof.
Ming Firma führe ich mit minge Schatz ERFOLGREICH bis hück,
mir putze un wienere halt evens für andere Lück.
Doch övver all die Johre darf mer net verjesse,
dat dä Fasteleer weckt schon immer ming Interesse!
Im Alter vun vier fing ich mit däm Gardedanz an
un hing eetz 19 (nüngkzehn) Johr späder – d‘r Beruf wollt et su hann -
schweren Hätzens ming Uniform final an d`r Nagel dran.
Doch Karneval fiere, dat bliev minge Ding. Un - eins-zwo drei -
trot ich 2013 minger Heimatjesellschaft, de Brühler Nordstaate bei.
Nun ävver weed för mich ne Draum wirklisch wor:
Einmol Prinzessin zo sinn – su als Mädsche is dat doch irjendswie klor…
Un dat och noch HE (!!), in d`r Schloss- un Jaadestadt Bröhl -
för mich en unbeschreiblich schönes Jeföhl!
Als PRINZESSIN de Bröhlsche Jecke ze rejiere
un uns Städtche karnevalistisch im Umland ze be-iehre,
dat mäht mich glücklich un außerdem wahnsinnisch stolz.
Mit Üsch weed et schon klappe – ich klopp dreimol op Holz!
Doch su janz allein kann ich dat Dingen nit maache,
nur ZESAMME losse mir et in Bröhl richtisch kraache.
Doröm han ich et Helga Arth als Adjudant
un dä Roland Ippen als Chauffeur mer ernannt.
D`r vierte em Bunde dräht zwar hück noch kein Kett
doch Markus Feickert sprich daför dä allerschönste Pfälzer Dialekt.
Hätt as Prinzenführer sing 1. (eetzte) Session,
waad jespannt op singe Einsatz he schon.
Hä weed dat janze Schmölzje bald leiten
un och mich dann överall hinbegleiten.
So, dat wohr dat Wichtigste an Information.
Wer mieh wisse well – dä kütt einfach op ming Proklamation!
Die is am 6.1. (sechste eetzte) in d`r Tanzsporthall…
Na, dann hoff ich ens sehr, ehr kütt och all!!
Soooo… un nun – leev Lückscher - rofe mer he all zesamme
op uns Vaterstadt Bröhl un de herrlische Bröhlsche Fasteleer
dreimol vun janze Hätze:
Bröhl Alaaf !!!
Festausschuss Bröhl Alaaf !!!
Bröhl Alaaf !!!
Brühler Schlossbote
Mittwoch, 30.05.2018,
09:44 Uhr
von Montserrat Manke
„Die Schöne auf dem Biest“ scherzte ein Fotograf beim Termin auf dem Schaukeldrachen vor dem Rathaus. Franziska Hövelmann wird den Traditionskarneval der Schlossstadt mal gehörig aufmischen: Sie wird die erste Karnevalsprinzessin in der Geschichte des Brühler Fasteleer.
Foto: Montserrat Manke
Erste Frau auf dem Brühler Narrenthron
Brühl. Franziska Hövelmann wird die erste Brühler Karnevalsprinzessin
Das ist ein Novum: Mit Franziska Hövelmann wird erstmals seit Bestehen des Festausschusses Brühler Karneval eine Prinzessin das jecke Brühler Volk durch die närrische Session führen.
Die Weichen dafür wurden 2015 gestellt: Nach einer Session ohne Dreigestirn wurde in den Statuten, die festlegen, wer auf den Brühler Narrenthron darf, das Wort „Trifolium“ durch „Tollität“ und „Tollitäten“ ersetzt. Damit – und der Tatsache, dass der Verein, der das Dreigestirn 2018/19 stellen sollte, just an Aschermittwoch abgesagt hat – war der Weg für die erste Brühler Karnevalsprinzessin frei!
Zwar – so verriet es Wilfried Hägele – hätten sich einige Altangediente schwer mit einer weiblichen Regentin getan, aber schlussendlich fand Franziska, die aus den Reihen der 1. Brühler Nordstaaten Union kommt, das Wohlwollen der Offiziellen.
Franziska Hövelmann ist gebürtig aus Rheinbach, lebt seit 2000 in Brühl und die 48-Jährige leitet zusammen mit ihrem Lebensgefährten Mike Schmidt eine Gebäuderreinigung. Die designierte Prinzessin ist Mutter dreier Kinder (Tamara, 26, Kosta, 13 und Toni,12) und sammelte jecke Erfahrungen in einer Tanzgarde, der sie vom vierten bis zum 23. Lebensjahr treu blieb. Ihre Tanzuniform gab sie schweren Herzens ab, aber es musste aus beruflichen Gründen sein. Umso schöner war es für Franziska dann, als sie 2013 den Weg zu ihrer jetzigen Gesellschaft fand, der „1. Brühler Nordstaaten Union“, wo sie 2017 für den erkrankten Präsident einsprang und sich so „Schritt für Schritt“ in die „karnevalistischen Angelegenheiten“ einarbeitete: „Wir arbeiten seither Hand in Hand an der schönsten Nebensache der Welt“, sagt Hövelmann, die sich sehr auf die Session freut, denn damit gehe ein Kindheitstraum in Erfüllung: Einmal Prinzessin im Karneval zu sein.
Franziska I. beim Pressetermin zum „Abnicken des Bürgermeisters“. Traditionell muss das Stadtoberhaupt seinen Segen zur neuen Tollität geben. Das tat Dieter Freytag (rechts) natürlich gerne. Den Termin mit der örtlichen Presse nutze Wilfried Hägele (links), Präsident des Festausschuss Brühler Karneval, dann auch gleich um den neuen Prinzenführer vorzustellen, ab sofort ist Markus Feickert (2.v.r.) für die kommenden Tollitäten – egal, ob Prinz, Prinzessin, oder beides zusammen oder ein Trifolium – zuständig.
Foto: Montserrat Manke
– Quelle: https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/30540590 ©2018
Kölnische Rundschau
Donnerstag, 31.05.2018
VON WOLFRAM KÄMPF
Brühl bekommt eine Prinzessin
Franziska Hövelmann ist die erste weibliche Regentin
Brühl. Der Aufdruck auf ihrem Oberteil hätte treffender kaum sein können. „Anytime“, zu Deutsch jederzeit, stand dort in goldenen Buchstaben, als Franziska Hövelmann das Brühler Rathaus betrat. Tatsächlich wurde die designierte Brühler Karnevalsprinzessin nur deshalb von Bürgermeister Dieter Freytag empfangen, weil sie von sich behaupten darf, jederzeit für besondere Herausforderungen bereit zu stehen.
Als der Vizepräsident des Festausschusses Brühler Karneval, Walter Breidenbach, sie im Februar am Telefon mit der Nachricht konfrontierte, dass nach dem ursprünglich vorgesehenen Dreigestirn nun auch der Karnevalsprinz an ihrer Seite abgesprungen sei, reagierte sie schnell und entschlossen. „Ich habe gesagt, dass ich es dann eben allein mache“, erzählte die 48-Jährige bei ihrer Vorstellung im Brühler Rathaus.
Bereut hat sie ihre Entscheidung nicht. Nachdem nun auch Freytag grünes Licht gegeben hat, steht fest, dass die gebürtige Rheinbacherin die Geschichte des Brühler Karneval um ein besonders Kapitel erweitern wird. Franziska I. wird die erste Tollität der 2009 gegründeten 1. Brühler Nordstaaten-Union, die erste Einzeltollität und vor allem die erste Karnevalsprinzessin der Schlossstadt sein.
Bis vor wenigen Jahren war das undenkbar. Tradition und Regularien sahen ein Trifolium mit Prinz, Bauer und Jungfrau vor. „Doch Statuten können auch einengen und überkommen sein“, sagte Freytag, der an die Session ohne Dreigestirn im Jahr 2014 erinnerte. „Das war wirklich unschön.“
Wilfried Hägele, Präsident des Festausschusses, erklärte, dass sich sicherlich einige erst mit dieser Neuerung anfreunden müssten. „Aber diese Prinzessin hat unsere volle Unterstützung.“
Hövelmann, die 2000 nach Brühl zog, will den Skeptikern schnell den Wind aus den Segeln nehmen. „Alle, die jetzt sagen, die schafft das nie, will ich überzeugen“, sagt sie. Zwar gehe sie die Aufgabe mit Ehrfurcht an, aber sie sei grundsätzlich ein lockerer Typ. „Ich will mit meinen Auftritten die Leute packen und berühren“, sagt die Mutter einer erwachsenen Tochter und zweier Söhne im Alter von zwölf und 13 Jahren, die perfekt Kölsch spricht.
Durchsetzungsvermögen bringt die erste Brühler Karnevalsprinzessin zweifellos mit. Sie hat ein Unternehmen für Gebäudereinigung aufgebaut, das sie mit ihrem Lebensgefährten führt.
Bereits mit vier Jahren gehörte Hövelmann einer Tanzgarde an. Seit 2013 ist sie Mitglied der Nordstaaten-Union.
Unterstützt wird sie von Markus Feickert, dem neuen Prinzenführer in der Stadt. Der 51-Jährige stammt zwar aus der Pfalz, lebt jedoch seit Anfang der 90er-Jahre in Brühl, führte einige Jahre die KG Brühl-West und erlebte die Session 2015/16 als Brühler Prinz. Die erste Prinzessin zu unterstützen, sei ein perfekter Einstand. „Immerhin muss ich nicht drei Leute, sondern nur eine begleiten“, sagte er.